Mit seinem Appell “Tod dem Faschismus, Freiheit für das Volk!” prägte Stjepan Filipović Generationen von Menschen im ehemaligen Jugoslawien. Viele kennen noch heute die Parole Smrt fašizmu, sloboda narodu! Wie es auf Serbokroatisch heißt. Doch die wenigsten kennen die Geschichte dahinter. Ich möchte sie euch in diesem Beitrag gerne erzählen.
Stjepan Filipović – Symbol des Antifaschismus
Kennt ihr Menschen, die im Angesicht des Todes wahren Mut zeigten? Stjepan Filipović war definitiv einer von Ihnen! Kurz vor seinem letzten Atemzug, ballte er seine Fäuste, streckte Sie in dem Himmel und sprach Worte die Generationen von Menschen, ob jung oder alt, prägen sollten. Denn bereits kurz nach seinem Tod, galt die Parole “Tod dem Faschismus, Freiheit für das Volk!” Smrt fašizmu, sloboda narodu! Als Slogan der Wiederstands- und Volksbefreiungsbewegung unter den jugoslawischen Partisanen und später in ganz Jugoslawien.
Zu diesem Zeitpunkt war Stjepan Filipović bereits ein Nationalheld. Das berühmte Foto, welches nur wenige Momente vor seiner Hinrichtung am 22. Mai 1942 entstand, hängt heute im Eingang, der Vereinten Nationen in New York. Es gilt als eine der denkwürdigsten Erinnerungen an den Antifaschismus.
Sein Leben
Filipović war Kroate und wurde als zweites von fünf Kindern des Anton und der Ivka Filipović aus dem dalmatinischen Opuzen, im Januar 1916 geboren. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebte er in Mostar und Kragujevac.
Nach dem Balkanfeldzug der deutschen Wehrmacht und der Zerschlagung Jugoslawiens im Jahr 1941, begab sich Filipović in das von einer Kollaborationsregierung geführte Serbien, um den kommunistischen Aufstand zu unterstützen. Filipović war Kommandant der Partisaneneinheit Tamnavsko-Kolubarski in Valjevo. In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1941 wurde er in Trbosilju von regierungstreuen Tschetniks festgenommen. Nach Folterungen kam er in ein serbisches Gefangenenlager in Šabac.
Filipović wurde zum Tode durch Hängen verurteilt, dessen Vollstreckung für den 22. Mai 1942 anberaumt wurde. Auf dem Weg zur Hinrichtung und vor dem Galgen sagte er vor der aufgebrachten Menge:
“Worauf wartet Ihr noch? Warum ertragt Ihr das? Nehmt die Gewehre in die Hand und vertreibt diese Schurken aus dem Land. Es lebe der Befreiungskampf und unsere Verbündeten und Freunde! Es lebe die Sowjetunion, Beschützer kleiner Nationen! Nieder mit den deutschen Horden! Nieder mit den Verrätern unseres Volkes! Es lebe die Arbeiterbewegung! Wenn Ihr nur da steht und zuschaut, wird der Feind euch nacheinander aufhängen. Habt keine Angst vor dem Tod. Es ist Nichts. Ihr werdet das in wenigen Augenblicken sehen, wenn ich sterbe. Der Tod ist nicht schrecklich, wenn man weiß für was man stirbt. “
Als die Schlinge um seinen Hals gelegt wurde, hob er seine Arme und rief:
„Smrt fašizmu, sloboda narodu!“ Tod dem Faschismus, Freiheit für das Volk!
Genau in diesem Augenblick entstand die berühmte Fotografie, die das Vorbild für mehrere Statuen und Denkmäler lieferte. Die Stadt Valjevo widmete ihm ein 16 m hohes Denkmal dass 1960 errichtet wurde und sich heute noch an selber Stelle befindet.
In seiner Heimatstadt Opuzen wurde 1968, ein ihm zu Ehren errichtetes Monument, gebaut. Dies wurde jedoch 1991 zerstört. Stjepan Filipović wurde 1949 postum zum Nationalhelden Jugoslawiens ernannt. Sein Mut bleibt unvergessen.
Ich hoffe, ich konnte Euch ein wichtiges Ereignis jugoslawischer Geschichte näher bringen. Falls ihr Fragen zu dem Beitrag haben solltet, könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben. Weitere Beiträge über den Balkan findet ihr hier.